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Stadtentwicklungskonzept Hörstel
Liebe Bürgerinnen,
liebe Bürger,
in den Medien liest und hört man es fast täglich: Das Leben in unseren Städten und Gemeinden wird sich in den kommenden Jahrzehnten deutlich verändern. Die Bevölkerungszahl sinkt, weniger Kinder werden geboren, der Anteil älterer Menschen nimmt zu. Wirtschaft und Arbeitsmarkt bekommen die Auswirkungen der Globalisierung immer mehr zu spüren, was auch für die Beschäftigten Folgen hat.
Diese Entwicklung wirft auch für die Stadt Hörstel viele Fragen auf wie zum Beispiel:
- Was müssen wir tun, damit Hörstel für Familien mit Kindern und Jugendlichen attraktiv bleibt?
- Wie können wir die Bedürfnisse einer zunehmend alternden Bevölkerung erfüllen?
- Kann die Aufenthaltsqualität in unseren Ortskernen verbessert werden?
- Können wir für gute Standortbedingungen der heimischen Wirtschaft sorgen?
- Wie können wir Hörstel als Tourismusziel attraktiver machen?
- Besteht Handlungsbedarf, um auch in Zukunft eine wohnortnahe Grundversorgung in allen Stadtteilen zu sichern?
Im Mai 2007 fasste daher der Rat der Stadt Hörstel den Beschluss, ein umfassendes Stadtentwicklungskonzept zu erarbeiten. Im Stadtentwicklungskonzept werden die langfristigen Entwicklungsziele und Handlungsschwerpunkte der Stadt formuliert. Es werden Schwächen und Probleme, aber auch Stärken und Potentiale sowie Herausforderungen ermittelt, untersucht und bewertet. Die Schwerpunkte können dabei sowohl räumlicher oder sachlicher Art sein, sich also auf das gesamte oder Teile des Stadtgebietes beziehen oder bestimmte Themen wie z.B. den Tourismus oder das Wohnen betreffen.
Für einen Zeitraum bis etwa 2025 sollten Konzepte und Handlungsansätze für die Entwicklung der Stadt herausgefunden und formuliert werden.
Das Büro plan-lokal aus Dortmund wurde mit dieser Aufgabe betraut. Den Auftrag für die Erarbeitung des Einzelhandelskonzeptes als Teil des Stadtentwicklungskonzeptes erhielt das Büro stadt + handel, ebenfalls Dortmund.
Aber nicht nur Politik und Verwaltung waren gefragt, sich Gedanken zu machen, sondern insbesondere die Bürgerinnen und Bürger, die Vereine, die Gewerbetreibenden, die Tourismusfachleute und, und, und …
Plan-lokal begann mit einer umfassenden Bestandsaufnahme. Daneben wurde durch das Büro für Kommunale Meinungsforschung Vielhaber eine repräsentative Bürgerbefragung durch Telefoninterviews durchgeführt. Das Ergebnis dieser Umfrage können Sie ebenfalls einsehen.
Stadt + handel erfasste alle Einzelhandelsbetrieb im Stadtgebiet und befragte viele Betreiber.
Sodann wurden im Februar 2008 in allen 4 Stadtteilen Bürgerversammlungen als Auftaktveranstaltungen abgehalten, in welchen die Bürgerinnen und Bürger ausführlich über das Vorhaben „Stadtentwicklungskonzept“ informiert und zur Mitarbeit aufgerufen wurden. Bereits in diesen Versammlungen wurde eine Vielzahl von Anregungen, Vorschlägen und Hinweisen gegeben.
Es wurden 3 themenbezogene Arbeitskreise eingerichtet, die unter der Moderation von plan-lokal im Mai 2008 und Oktober 2008 zweimal tagten und sich mit den Feldern
- Bevölkerung, Wohnen, wohnungsbezogene Infrastruktur
- Wirtschaft und Gewerbe
- Umwelt, Freizeit, Tourismus
befassten. Die Teilnahme an diesen Arbeitskreisen war für alle offen und wurde erfreulicherweise gut genutzt.
Ein vierter Arbeitskreis beschäftigte sich mit dem Bereich „Einzelhandel“ unter der Moderation des Fachbüros „stadt + handel“, Dortmund. Dieser Arbeitskreis, besetzt mit Vertretern der Gewerbetreibenden, der Fachbehörden und der Verwaltung, tagte ebenfalls zweimal.
Eine „Lenkungsgruppe“, bestehend aus den Büros plan- lokal und stadt + handel, den Fraktionsvorsitzenden der Ratsparteien und der Verwaltung wurde gleich zu Beginn des Prozesses eingerichtet und befasste sich in 6 Sitzungen mit grundsätzlichen inhaltlichen sowie organisatorischen Fragen.
In einem Workshop aus Vertretern des beauftragten Büros, der Ratsfraktionen und der leitenden Verwaltungsmitarbeiter, wurde am 17.9.2008 ein „Leitbild“ für die Profilierung und die Funktion der vier Ortsteile entwickelt.
Stets wurde auch der Stadtrat über die markanten Entwicklungsschritte auf dem Laufenden gehalten.
Aus der Fülle der in den vorstehend aufgeführten Schritten gesammelten Informationen entwickelte plan-lokal einen Katalog von Handlungsstrategien und Maßnahmen.
Am 12. März 2009 war es dann soweit: in einer Bürgerversammlung konnte der Entwurf des Stadtentwicklungskonzeptes der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Auch wurden noch mehrere Anregungen aus dieser Versammlung in das Konzept aufgenommen, bevor es vom Stadtrat schließlich in seiner Sitzung am 25. März 2009 einstimmig beschlossen wurde.
Das Einzelhandelskonzept als Teil des Stadtentwicklungskonzeptes war bereits am 18.12.2008 vom Rat gebilligt worden.
Mit dem Stadtentwicklungskonzept verfügt Hörstel jetzt über eine gute Entscheidungsgrundlage für viele Fragen, die sich aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Bedingungen zukünftig stellen. Es ist in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen sich haben umsetzen lassen, oder ob das Konzept zu aktualisieren ist.
Das Einzelhandelskonzept gibt sowohl der Stadt als auch den Einzelhändlern mittel- bis langfristig ein fundiertes und fachlich abgesichertes „Gerüst“ für aktuelle und zukünftig anstehende stadtentwicklungspolitische Zielformulierungen und planungsrelevante Entscheidungen in Einzelhandelsfragen.